Wie kalibriere ich meinen Monitor?

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Standard-Monitore zeigen die Farben häufig nicht so an, wie diese in den Daten wirklich entsprechen. Zudem stellt man den Monitor zu Hause oft zu hell ein, was einem gerade bei Fotos und Bildern die Ansicht am Monitor verfälscht. Dies kann dazu führen, dass die Monitordarstellung nicht mit dem Druckerzeugnis übereinstimmt.

Nur mit einem kalibrierten Monitor kann man eine möglichst hohe Übereinstimmung der Monitordarstellung mit dem Druckerzeugnis und so ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen und ist daher für die Foto- und Bildbearbeitung essentiell.

Standard-Monitore sind bei weitem nicht so präzise wie professionelle Monitore und eignen sich daher nur eingeschränkt für die Bildbearbeitung. Aufgrund des Fehlens eines obligatorischen Referenzpunkts für Helligkeit, Kontrast und Farbe ist die Farbdarstellung bei Standardmonitoren eher zufällig und es kann nur mit einer regelmässigen Kalibration entgegengewirkt werden.

Professionelle Monitore für Bildbearbeitung die im Handel erhältlich sind, haben bereits eine sehr gute Grundkalibration und verfügen über gute Panels für eine optimale Farbwiedergabe und Blickwinkelstabilität. Solche Monitore sind jedoch sehr kostenintensiv.

Grundsätzlich gibt es drei Panel-Arten für Monitore: IPS-Panels, VA-Panels und TN-Panels. Für Fotografen sind IPS-Panels klar die beste Wahl. VA- und TN-Panels sind keine Option für eine gute Bild- oder Fotobearbeitung. Weiter gibt es heute noch OLED-Panels die jedoch noch nicht die echte Marktreife erreicht haben.

Daher empfehlen wir für Fotografen und anderen Bildbearbeitungs-Interessierten einen Monitor mit einem IPS-Panel.


Grundeinstellung

In den meisten Fällen kann man für Monitore die folgenden Werte eingestellen:

  • Farbtemperatur 6500° Kelvin
  • Helligkeit 60-120 Candela/m2
  • Gamma 2.2

Wenn der Monitor richtig eingestellt und kalibriert ist, ist es so auch möglich eine Simulation des Druckes bereits vor einer Bild-Bestellung durchzuführen. Eine solche Simulation bezeichnet man bei farbmanagementfähigen Programmen meist als Soft-Proof. Mehr Informationen dazu finden Sie im Beitrag Colormanagement.


Software-Kalibrierung

Eine Software-Kalibrierung kann natürlich einen schlechten Monitor nicht auf die Stufe eines High-End-Monitors bringen. Es können aber die Probleme eines weniger guten Panels abgefangen werden und für eine klarere Farbdarstellung und möglicherweise auch für verbesserte Helligkeit gesorgt werden. Dazu nötig ist ein Farbprofil das individuell für jeden Monitor erstellt werden muss.

Mit Windows 10 findet man die Einstellung im Suchfeld «Bildschirmfarbe kalibrieren» eingibt und dort den entsprechenden Ablauf durchspielt. Mit Mac OS X ist dies ebenfalls per Software möglich, nur ist hier das Augenmass gefragt. Die manuelle Kalibrierung finden Sie in den Systemeinstellungen unter Monitore. Im Reiter Farben kann man mit einem Klick auf Kalibrieren die manuelle Kalibrierung starten. Diese Softwarekalibrierung ist jedoch fehleranfällig und hängt stark vom Sehvermögen des kalibrierenden Anwenders ab. So muss der Benutzer Farbwerte, Helligkeit und Kontrast für das ICC-Profil ohne technische Hilfe bewerten. Diese Methode hängt auch von weiteren Faktoren wie z.B. Umgebungslicht ab. So kann ein bei Tageslicht manuell kalibrierter Monitor bei anderen Lichtverhältnissen wieder weniger gut aussehen.

Deshalb empfehlen wir klar die Hardware-Kalibrierung.


Hardware-Kalibrierung

Die Hardware-Kalibrierung ist die genauere und sichere Art der Kalibrierung. Denn die Fehlerquelle des menschlichen Auges wird bei dieser Variante ausgeschalten und sorgt selbst bei preiswerten Monitoren für eine deutlich bessere Kalibration als diese manuell machbar wäre. Diese Art von Kalibrierung ist relativ einfach und funktioniert mit einem Kalibrierungsgerät welche ab ca. CHF 100.- erhältlich sind.

Zurzeit sind auf dem Markt gute Produkte von Datacolor und X-Rite in verschiedenen Preisklassen erhältlich. Die Preisunterschiede lassen sich über bessere, präzisere Hardware beim Gerät selbst und vor allem aber auch durch die dazugehörigen Softwares erklären. Die teureren Geräte bieten meistens viele Möglichkeiten und ermöglichen häufig auch die Farboptimierungen an mehreren Geräten wie Drucker oder Scanner sowie auch auf mobilen Geräten wie Tablet und Smartphone. Ausserdem können diese das Umgebungslicht ausmessen und den Monitor während laufendem Betreib daran anpassen. Vielen Anwendern reichen aber die einfachen Kalibriergeräte aus da sie gegenüber einem unkalibrierten Monitor schon deutliche Verbesserung in der Farbbrillanz bieten.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob und welches Kalibrierungsgerät Sie sich anschaffen sollen, so können wir Ihnen Hilfe bieten. Für CHF 20.- in der Woche excl. Porto, können Sie bei uns das Spyder 5 Studio von Datacolor ausleihen. Für jeden weiteren Tag werden CHF 5.- berechnet. Kontaktieren Sie uns einfach per Mail unter info@printolino.ch oder per Telefon unter 041 541 92 92.


Anleitung zur Kalibrierung mit dem Spyder 5 von Datacolor

Der Ablauf einer Kalibrierung ist eigentlich ganz einfach und dauert weniger als 5 Minuten. Die Software (wird als Downloadlink mitgeliefert) führt Sie Schritt für Schritt durch die Kalibrierung Ihres Monitors. Das Kalibrierungsgerät wird mittels USB an Ihren Computer angeschlossen. Als Resultat erhalten Sie ein ICC-Profil das die nötigen Farbinformationen für den kalibrierten Monitor enthält. Dieses wird am Schluss angeklickt und aktiviert.

Häufig erscheint dem Anwender das Bild des Monitors anfänglich etwas seltsam. Das Auge muss sich etwas daran gewöhnen und nach spätestens einigen Tagen sollte einem das neue Farbprofil nicht mehr auffallen.

Hier finden Sie die Anleitung zum Spyder 5 von Datacolor: Anleitung Spyder Print _ EN, Anleitung Spyder Print _ DE, Anleitung Spyder Cube _ EN.

Monitore können mit der Zeit an Leuchtkraft verlieren. Wiederholen Sie daher die Kalibrierung des Monitors regelmässig alle 3 Monate. Wenn der Monitor einmal kalibriert ist, ändern Sie niemals Helligkeit, Farbe oder Kontrast des Monitors.

Weitere interessante Informationen zu diesem Thema finden Sie im Blogbeitrag Colormanagement bei printolino.